Biberach: Der Landschaftserhaltungsverband Landkreis Biberach (LEV) hat in diesem Jahr rund 100 Projekte zur Landschaftspflege, darunter ein Viertel auf gemeindlichen Biotopflächen, organisiert und fachlich betreut - berichtete Geschäftsführer Peter Heffner neulich bei der Mitgliederversammlung im Landratsamt.
Die einjährigen Projekte wurden aus Landesnaturschutzmitteln gefördert und dienen vorrangig dem Erhalt und der Verbesserung von Magerrasen, Wacholderheiden, Amphibienlaichgewässern und der Entwicklung artenreicher Mähwiesen. Zusätzlich wurden rund 150 Landschaftspflegeverträge, die auf freiwilliger Basis auf fünf Jahre von Landwirten und Schäfern abgeschlossen wurden, evaluiert und fortgeschrieben. Mehrheitlich geht es dabei um eine extensivere Grünlandnutzung mit mehr Blühtracht und Pflanzenvielfalt.
Vielfältige kostenfreie Beratungsleistungen erbringt der Verein, beispielsweise die Anleitung des Bauhofs in Eberhardzell zur Beseitigung des gefährlichen Riesenbärenklaus, eine angedachte Wasserbüffelbeweidung auf städtischen Ausgleichsflächen in Neufra oder die Suche und Einweisung von Schäfern zur Offenhaltung und Beweidung von Magerweiden mit wertvollen Pflanzenbeständen auf der Schwäbischen Alb.
Biotopverbundberater David Lila ergänzte den Bericht mit aktuellen Entwicklungen bei der gesetzlich geforderten kommunalen Biotopverbundplanung: Laupheim und Ummendorf haben die Planung bereits abgeschlossen, erste Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt wurden auch schon umgesetzt. Die Gemeinde Maselheim ist nahezu fertig. Mitten in der Planerstellung mit Fachbüros sind Mittelbiberach, Altheim und Langenenslingen und ab 2026 beginnt die Stadt Biberach mit der Planung. In Schemmerhofen und Uttenweiler haben die Gemeinderäte jeweils einen Grundsatzbeschluss zum Planungseinstieg gefasst.
Ein wichtiger Tagesordnungspunkt waren die Neuwahlen zum Vorstand: seit Gründung des LEV im April 2017 begleitete Bürgermeister Peter Diesch aus Bad Buchau als gewählter stellvertretender Vorsitzender die Aufbauarbeit des neuen Vereins, ebenso NABU-Vertreterin Vera Schloßbauer; sie konnte aus beruflichen Gründen nicht anwesend sein. Zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden wählten die Mitglieder das bisherige Vorstandsmitglied Wolfgang Späth als kommunalen Vertreter. Sandra Niethammer folgte Vera Schloßbauer als Naturschutzvertreterin in den neunköpfigen Vorstand nach. Nach acht Jahren Mitarbeit im Fachbeirat gab Bürgermeister Achim Deinet sein Amt an Bürgermeister Andreas Schneider weiter; er wurde wie die weiteren acht Fachbeiräte von der Versammlung auf vier Jahre berufen.
Landrat Glaser würdigte den langjährigen Einsatz der Ausscheidenden mit einem kleinen Präsent.
Bild: Für vier Jahre in den LEV-Vorstand gewählt (von links): die neue NABU-Vertreterin Sandra Niethammer, der bisherige stellvertretende Vorsitzende Bürgermeister Peter Diesch, BUND-Vertreter Jörg Lange-Eichholz für den erkrankten Rainer Schick, Bäuerin Doris Härle, Landrat Mario Glaser, kraft Amtes LEV-Vorsitzender, sein neuer Stellvertreter Bürgermeister Wolfgang Späth (Schwendi), Landwirt Alexander Keller für die entschuldigte Martina Magg-Riedesser vom Kreisbauernverband, Bürgermeister Heiko Graf und Geschäftsführer Peter Heffner.
